72 Stunden in Colombo

12.06.2025 🇱🇰

72 Stunden in Colombo - Drei Tage, viele Geschichten 

Durch den Monsun


Direkt nach unserer Ankunft in Sri Lanka startet die erste Entdeckungstour. Unsere Wohnung befindet sich in Colombo 7, einem eher ruhigen Distrikt. Unsere liebevolle Vermieterin Wathsi versorgt uns zunächst mit wichtigen Dos and Don‘ts in unserer Nachbarschaft und zeigt uns den Weg zur Universität, Apotheke und zum Supermarkt. 

Nachdem wir uns in unserem temporären Zuhause eingerichtet und die ersten Sachen aus dem Koffer geräumt haben, schnappen wir Kamera, Mückenspray sowie Schlüssel und laufen einfach mal drauf los. 


Straßen werden hier von allen Verkehrsteilnehmern gleichermaßen genutzt. Fußgänger queren die vierspurige Fahrbahn, wann immer sie es möchten. Mopeds und Tuk-Tuks quetschen sich an großen Karren vorbei. Und mittendrin ein armer Polizist mit der Aufgabe, den Verkehr zu regeln.

Städtische Grünflächen
Es gibt nur wenige grüne Parks in Colombo. Dafür überwiegen die sogenannten Banyanbäume mit ihren herabhängenden Luftwurzeln, denen man auf Fußwegen aktiv ausweichen muss. Sie gehören aufgrund ihrer riesigen Kronenausdehnung zu den größten Bäumen der Welt und bieten somit Schatten und Regenschutz zugleich. 

Gegen 18.30 Uhr ist es stockfinster und manche Gassen in dieser noch fremden Stadt werden zur Mutprobe. Wir schlendern daher lieber entlang der Hauptstraße, wobei auch hier die Straßenbeleuchtung eher mau ausfällt. Demnächst müssen wir wohl in Stirnlampen investieren…

Die Stadt ist noch bunt geschmückt mit farbenfrohen Laternen wegen des buddhistischen Festes Poson Poya, welches im Juni gefeiert wird. Dabei wird die Einführung des Buddhismus in Sri Lanka im 3. Jahrhundert vor Christus gefeiert. 

Am Abend lassen wir es uns im Restaurant schmecken und verdauen die ersten Eindrücke gemeinsam. 

Zurück in der Wohnung, fallen uns schon bald die Augen zu. Aber damit noch einmal ein bisschen Stimmung in die Bude kommt, beschenkt uns Colombo mit der ersten Tierbegegnung…Julia entdeckt in ihrem Zimmer, oben auf dem Schrank, unseren Endgegner - die Amerikanische Großschabe.🪳 
Weil keiner von uns Drei bereit ist, es mit der Kakerlake aufzunehmen, rufen wir die Vermieterin an und bitten um einen Ratschlag. Kurzerhand schickt sie uns ihren Bekannten vorbei, der uns freundlicherweise zur Seite steht. 
Wie der Kampf verläuft, könnt ihr in dem nachfolgenden Video sehen…

Ton an! 
Habt ihr gewusst, dass die Viecher fliegen können?

Die Körperlänge dieser Kakerlakenart beträgt zwischen 20 und 40 Millimeter…. zusätzlicher Ekelfaktor sind die ewig langen Fühler. 

Nach unserem ersten Kulturschock drücken wir die Daumen, dass das fliegende Ungeheuer keine Freunde hinterlassen hat und klettern sicherheitshalber in das Moskitonetz um unseren Betten, um einen sicheren Schlaf zu bekommen. 

Am nächsten Morgen erkunden wir den Campus. Die Universität ist etwa 25 Minuten zu Fuß von unserer Wohnung entfernt. 

Einheimische bewegen sich meist mit Bus, Tuk-Tuk, Moped oder Auto fort. Spaziergänge in der Hitze und Schwüle scheinen für die meisten Inselbewohner eher abwegig zu sein. Wir ziehen trotzdem gerne unsere Wandersandalen an und erkunden die Gegend zu Fuß. 

Im Unigelände läuft es mit der Organisation… An dem Schild steht geschrieben: „Keine Motorradparkplätze!“ 😁

Zum Auffüllen unserer Trinkflaschen nutzen wir lediglich gefiltertes Wasser, wie aus diesem Spender hier. 

Nachmittags geht es für ein Käffchen und einen frischen Mangosaft in ein Café. Angebote an Straßenständen vermeiden wir anfangs, um unseren Magen nicht zu überfordern. 

Naja… manchmal klappt das eben nicht ganz so gut. 

Nun steht unsere erste Fahrt im Tuk-Tuk an. 
Der unübliche Linksverkehr lässt uns mehrmals tief einatmen, da wir beim Queren der Straße in die verkehrte Richtung schauen und deshalb schon die Kollision voraussehen. 

Unser netter Fahrer lässt sich jedoch von unserem Gequassel nicht ablenken und bringt uns sicher nach Hause. 

Wie fandest du es? Klasse! 

Zuhause wartet bereits unsere Vermieterin Wathsi mit ihrem Mann. Sie wollen uns freundlicherweise die Gegend und vor allem coole Orte in Colombo zeigen. 

Temperaturunterschied zwischen klimatisiertem Auto und draußen: 12 Grad Celsius. 🥶 

Ziel unseres Ausflugs ist Port City Colombo. 
Dieses 2,7 Quadratkilometer große Areal haben Chinesen gekauft, mit Sand aufgefüllt und errichten nun einen neuen Stadtteil. Innerhalb von zehn Jahren sollen hier internationale Firmen ansässig werden und Freizeitparks sowie private Luxuswohnungen mit Blick auf den Indischen Ozean entstehen. 

Bis jetzt ist dieses Gebiet noch wenig erschlossen und wirkt daher teils eher verlassen. 

Wathsi und ihr Mann laden uns auf eine Limo in einer Strandbar ein, in der wir auch den ersten heftigen Regenschauer erleben. 

Glücklich, weil wir das erste Mal mit den Füßen im Meer sind. 

Zum Abendbrot bekocht uns Julia mit landestypischer Küche: Reis mit Curry. 

Tag drei führt uns die Innenstadt Colombos. 
Der Kontrast zwischen Tradition und Moderne wird vor allem durch die Architektur deutlich…Tempel zu rechter und Hochhäuser zu linker Hand. 

Sicherheitsabstand zwischen uns und den streunenden Katzen und Hunden 

Colombo National Museum 

Arbeitsschutz auf Sri Lankische Art:
Hier werden am Straßenrand Bäume gefällt, sodass die Bauarbeiter mal eben den Verkehr pausieren. Helm oder Fußbekleidung? Nicht nötig! 

Gangaramaya Tempel 

Der buddhistische Tempel ist einer der wichtigsten Tempel Colombos und bietet eine Mischung aus moderner Architektur und kultureller Essenz. Er liegt am Beira See und wurde Ende des 19. Jahrhunderts fertiggestellt. 

Schuhe werden am Eingang ausgezogen. 

Buddha-Statue

Skanda - Gott des Krieges 


Ganesha - Gott der Hindernisse 



Weiter geht’s zum Pettha Market,
einem einfachen überdachten Marktplatz mit Händlern für Obst, Gemüse, Mode und Accessoires. 

Sri Lanka National Force 


Jami Ul-Alfar Moschee 

Diese auch als Rote Moschee bekannte islamische religiöse Stätte wurde 1908 inmitten des heutigen Marktes erbaut. Sie bietet Platz für bis zu 10.000 Gläubige. 



Drachenfrucht 


Neuer Kathiresan Kovil - Hindu-Tempel

Alter Kathiresan Kovil - Hindu-Tempel

Nach zwei Stunden Schlendern über den Pettha Market - inklusive konstanter Reizüberflutung an Geräuschen, Gerüchen und Menschen - begeben wir uns auf den Heimweg. 

In einigen Ecken möchte man gar nicht so genau wissen, wo der Nebel herkommt…

Independence Memorial Hall 

Dieses Nationaldenkmal erinnert an die Unabhängigkeit Sri Lankas von der britischen Herrschaft am 04. Februar 1948. 

Vor dem Denkmal präsentiert sich ein Herr mit seiner Schlange. Diese als gemütlich beschriebene Tigerpython ist mir trotzdem nicht ganz so geheuer. 

Die beiden Mädels freuen sich riesig, uns zu sehen und winken uns eifrig zu. 


Chinesische Senna 
Die Samen dieser talentierten Pflanze werden als Kaffeeersatz und als Beize beim Färben verwendet. In der Medizin sind sie Teil der Behandlung von Kopfschmerzen, Augenkrankheiten sowie Lebererkrankungen. 

Asiatische Weberameise 

Am Abend werden wir vom Monsunregen überrascht. Innerhalb von fünf Sekunden schüttet es wie aus Eimern, weshalb wir schnell Schutz im Supermarkt suchen. Das nutzen wir gleich, um alle Zutaten für unser Abendessen einzukaufen. 

Übrigens: Die Schärfe von Gerichten erkennt man leicht anhand ihrer Farbe… von rot, extra scharf, über orange zu gelb, mild. 🌶️  Wenn wir uns nun also unter den verrückten Namen der Speisen in der Karte nichts vorstellen können, können wir zumindest nach der Farbe fragen.

Wir sind gespannt, welche Tiere uns als nächstes begegnen. 
Bleibt auf dem Laufenden! 

ගිහින් එන්නම් Nelli🥻

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