Zwischen Kultur und Natur
07. - 10.08.2025 🇱🇰
07. - 10.08.2025 🇱🇰
Die Königsstadt Sri Lankas
Unsere vierte Entdeckungsreise in das Kulturelle Dreieck
Ein Hoch auf Sri Lankas Poya-Tage
Endlich ist es wieder soweit: Poya-Tag = Feiertag
und bietet uns somit die beste Gelegenheit, um zu verreisen.
Dieses Mal geht es für uns in das 130 Kilometer entfernte Kandy, um das größte Fest des Landes zu erleben.
Die alte Königsstadt ist das Herz des kulturellen Dreiecks in Sri Lanka und verzaubert *laut Reiseführer* mit seiner einzigartigen Mischung aus Geschichte, Spiritualität und lebendiger Tradition. Im siebten Monat des buddhistischen Kalenders, dem Esala-Monat, findet das spektakuläre Festival voller farbenprächtiger Prozessionen statt, das die heilige Zahnreliquie Buddhas feiert.
Am Donnerstagnachmittag geht es für uns mit dem Tuk-Tuk zum Hauptbahnhof. Dort erwerben wir Tickets für die 2. Klasse für je 70 Cent.
Der Zug ist gerappelt voll; durch die Türen drängen sich dennoch immer mehr Menschen.
Für diesen jungen Mann gab es im Innenraum keinen Zentimeter mehr. Halte durch …nur noch 3 Stunden und 27 Minuten!
In den nächsten Stationen steigen mehr Leute hinzu als aus…pure Verzweiflung bei dieser Frau.
Während Julia über die meisten Passagiere drüberschaut, ist mein Kopf zwischen Achseln gefangen.
Für die letzte Stunde ergattert Julia tatsächlich einen Sitzplatz, sodass wir endlich das grüne Hochland genießen können.
… das Ruckeln des Zuges macht uns ganz schön müde.
Nach 4 Stunden sind wir am Ziel und können wieder frische Luft schnappen. Nun geht es zu Fuß durch die Stadt und weiter zu unserer Unterkunft.
Unsere Gastgeberin erwartet uns schon. Die Unterkunft ist gemütlich, allerdings gibt es das versprochene Zimmer mit Bergblick leider nur auf Fotos im Internet…
Zum Abend laufen wir bergab in die Stadt. Kandy ist gut besucht mit Touristen aus aller Welt, die das Festival erleben möchten. Kandy wird für uns schnell als „Little Colombo“ abgestempelt, da die Stadt selbst stickig und überfüllt wirkt. Wir sind gespannt, was wir morgen erleben werden.
Zum Frühstück gibt es frisch zubereitete Egg Hoppers - ein rund gebackenes Teignest mit einem Ei in der Mitte.
Kira besichtigt heute Sri Dalada Maligawa, den Tempel der Heiligen Zahnreliquie. Does ist ein weltberühmter Ort der Anbetung, im dem der linke Eckzahn von Buddha aufbewahrt wird.
Die Elefanten werden bereits für die Prozession am Abend eingekleidet.
Julia und ich verbringen den Tag vorzugsweise in der Natur und packen unseren Wanderrucksack.
Auch hier werden wir von frechen Äffchen begleitet.
…unsere Bananen lassen wir uns allerdings nicht wegschnappen.
Zu Beginn treffen wir eine lustige Wandertruppe, mit der wir den Tag gemeinsam verbringen. Mayari und ihr britischer Ehemann kommen aus Thailand und wandern für drei Wochen mit ihrer einheimischen Freundin durch Sri Lanka.
Der Wanderweg führt uns entlang Teeplantagen und einem Bergmassiv.
Auf unserem Weg passieren wir eine Hütte, die mit frischem Kaffee lockt.
Wir zögern nicht lange und lassen uns zur gemeinsamen Pause nieder.
Zum Kaffee gibt es es einen leckeren Schokokuchen.
Im Hinterland treffen wir auf viele Familien, die uns neugierig und einladend zuwinken. Besonders freundlich sind diese Kinder, die uns mit gepflückten Blüten überraschen.
Anschließend verabschieden wir uns von unserer Wanderbekanntschaft und machen uns auf den Rückweg.
Plötzlich ziehen dunkle Wolken auf, weshalb wir schnell Unterschlupf unter dem Dach dieser kleinen Blechhütte suchen.
Der Pekoe Trail mag keine sportliche Höchstleistung sein, dafür aber eine Sammlung neuer Bekanntschaften und schöner Erfahrungen.
Mit dem Tuk-Tuk geht es nun wieder zurück zur Unterkunft, wo wir Kira treffen. Nach einer kurzen Dusche machen wir uns auf den Weg in die Stadt, um den Höhepunkt des Festivals anzusehen - eine abendliche Prozession, die sich aus kleineren Paraden zu einem großen Umzug vereint.
Das Kandy Esala Perahera ist ein zehntägiges buddhistisches Fest, das den Zahn Buddhas, eine wichtige Reliquie, ehrt. Wir erleben geschmückte Elefanten, Tänzer, Musiker und Fackelträger, die Teil des Sri Lankischen Kulturerbes sind.
Aufgrund der vielen Besucher ist das Gedränge groß. Wir entschließen uns daher, das Spektakel weiter in unserer Unterkunft via Livestream zu verfolgen.
Am nächsten Morgen packen wir unsere Rücksäcke, um in die Kleinstadt Matale zu fahren. Dort wohnt eine Kommilitonin, die uns zu ihrer Familie eingeladen hat.
Zuvor steht aber noch Kultur auf dem Programm.
In der brütenden Mittagshitze latschen wir also auf den Bahirawa Kandy-Berg.
Dort befindet sich die erstaunliche Bahirawakanda Buddha-Statue.
Mit ihren 26,8 Metern ist sie eine der größten Statuen in Sri Lanka.
Besonders ist vor allem, dass man diese besteigen kann, um die Aussicht auf die Stadt zu genießen.
Neben ihr wirkt Julia trotz des großen Rucksacks winzig.
Kandy
Die schicken Röcke gibt es übrigens für alle, deren Hosen nicht über die Knie gehen.
Anschließend laufen wir wieder bergab und erleben zufälligerweise den abschließenden Umzug zum Ende des Festivals. Auf der einen Seite steigt eine ganze Gruppe wunderschöner Tänzerinnen aus dem Bus aus und macht sich bereit.
Auf der anderen Seite werden die Elefanten chauffiert …
… und fein geschmückt.
Auf den Fotos erkennt man Kavadi-Tänzer, die sich durch Haken, die in ihre Haut oder ihren Rücken eingeführt werden, in einen Trancezustand versetzen. Mit dieser Art von Selbstverletzung sühnen sie ihre Sünden und zeigen ihre Hingabe an die Götter.
Sieht sehr schmerzhaft
Julia und ich ergattern zufälligerweise einen super Platz in der ersten Reihe und erleben den Umzug sowie den letzten Tag der Festivitäten hautnah.
Diese Gruppe wartet noch auf ihren Auftritt.
Nach diesem bunten Nachmittag nehmen wir den vollen Bus nach Matale. Unsere Rücksäcke liegen direkt neben dem Fahrer; wir sind eigentlich nur damit beschäftigt, uns festzuhalten, um nicht aus der offenen Bustür zu fliegen.
Freude pur
Unsere Unterkunft grenzt direkt an den Dschungel.
Einziger Nachteil: die Mücken machen Party in unserem Zimmer.
Am Nachmittag erkunden wir die Eingangspforte des Dschungels, trauen uns jedoch nicht allzu weit hinein. Der Respekt vor größeren und längeren Tieren ist zu groß. 🐍
Der Tempel in Matale erleuchtet abends mit seinen zahlreichen Lichtern die Stadt.
- Julia müde, ich hungrig und Kira mittendrin -
Am nächsten Morgen werden wir von den Gastgebern mit einem liebevoll zubereiteten Frühstück verwöhnt. Hier gibt es jede Menge Sri Lankische Köstlichkeiten zum Ausprobieren.
Dann heißt es mal wieder Rucksack packen und auf zur nächsten Station.

Im nächsten Dorf werden wir herzlich von unserer Freundin Barani und ihren Schwestern empfangen.
In ihrem Garten wachsen allerhand tropische Früchte, deren Geschmack uns leider nicht immer überzeugt. Holzäpfel, die nach einer Mischung aus Banane, Zitrusfrucht, Nuss und Käse schmecken, zählen definitiv nicht zu meinen Lieblingsfrüchten.
Ihre Mama freut sich riesig, endlich Kommilitonen von Barani begrüßen zu dürfen. Wir sind die ersten Freunde von Barani, die aus Colombo nach Matale gekommen sind.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir beim gemeinsamen Mittagessen.
Später bringen uns Barani und ihre Mama zum Bus.
Nun geht es also wieder Richtung Hauptstadt.
Kandy hat uns nicht komplett überzeugt, da es wenig Abwechslung von Colombo bietet. Dennoch ist die Kulturszene für alle Liebhaber tip top. Das Festival ist definitiv einen Besuch wert.

Die Tickets für die 1. Klasse hätte man vorab buchen müssen. Daher ist „Rein ins Getümmel“ erneut unser Motto.
Spaßig ist es trotzdem; Frieren wäre schlimmer.
Volle Hütte
Besonders nach Feiertagen sind die Öffis für die Einheimischen das Verkehrsmittel Nummer 1, um wieder nach Hause zu fahren. An den Stationen steigen immer mehr Passagieren hinzu …die Letzten klammern sich draußen dran.
Im Zug lernen wir James aus Toronto kennen, der ein Praktikum in Sri Lanka absolviert. Er merkt schnell, dass die Menschen ihm eher Platzangst als Frühlingsgefühle bereiten und entscheidet sich daher, bei der nächsten Station auszusteigen. Julia schaut kurz auf die Uhr, verrät uns, dass erst 15 Minuten von 4,5 Stunden vergangen sind, sodass wir gemeinsam mit James aussteigen.
Nach ewigem Warten auf einen Bus, der uns endlich mitnimmt, buchen wir ein Taxi, welches uns die restlichen 75 Kilometer nach Colombo bringt. Die Fahrtkosten werden durch Drei geteilt und sind somit erschwinglich.
Motto der Verkehrslage = Omas Sprichwort
„Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen“
In den nächsten Wochen stehen die Zwischensemester-Prüfungen an. Zwischen Hausarbeiten und Klausuren heißt es schnell mal: Ruhe bewahren! Die gute Laune bleibt uns nichtsdestotrotz erhalten. Die Nachmittage verbringen wir im Schwimmbad und glücklicherweise haben wir uns gegenseitig, sodass die abendlichen Lesestunden schnell vergehen.
Anfang September ist wieder Vollmond und somit die nächste Chance, die Insel für ein paar Tage zu erkunden.
ගිහින් එන්නම් Nelli🥻
Anfang September ist wieder Vollmond und somit die nächste Chance, die Insel für ein paar Tage zu erkunden.
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